• Mittelschule 2021-2022

        • Ausstellung Sassanfahrt

        • Erinnerungsteile - Erinnerung teilen  - Besuch der Ausstellung im Schloss Sassanfahrt

          Im Rahmen des Geschichtsunterrichts zum Thema "Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg" besuchte die Klasse 8cM die Ausstellung "Erinnerungsteile - Erinnerung teilen" im Schloss Sassanfahrt.

          Annette Schäfer gab einen Einblick in das Leben der Familie Merel, die 1930 ihren Lebensmittelpunkt nach Sassanfahrt verlegt hatte. Aufgrund der Bedrohung durch die Judenverfolgung der Nazis wurde die Familie getrennt:

          Zwei der Kinder - in sehr jungen Jahren alleine ins Ungewisse nach London verschickt - konnten die Zeit überleben. Mutter Merel verstarb in einem Internierungslager im Süden Frankreichs. Die beiden jüngsten Töchter, die ebenfalls in diesem Lager untergebracht waren, wurden von dort weggebracht und überlebten ebenso wie die älteste Tochter. Der Vater wurde 1942 im KZ Auschwitz ermordet.

          Im Jahr 1946 nach dem Krieg kamen die fünf Geschwister wieder zusammen. Dass deren Schicksal nicht in Vergessenheit geriet, ist vor allem dem Sassanfahrter Heimatforscher Rainer Zeh zu verdanken. Er hielt Kontakt zu den Nachfahren von Minna und Samuel Merel. Zur Erinnerung an diese beiden wurden vor fünf Jahren in Sassanfahrt Stolpersteine verlegt.

          Eine Enkelin der beiden - die Künstlerin Ruth Schreiber - verarbeitete das Schicksal der Familie in verschiedenen Kunstwerken, die nun teilweise im Schloss Sassanfahrt zu sehen sind. Bemerkenswert auch deshalb, weil diese Ausstellung schon in New York, Philadelphia und in Jerusalem präsentiert wurde.

          Als Anerkennung für das Engagement von Rainer Zeh, der guten Zusammenarbeit mit Annette Schäfer und aus Dankbarkeit für das würdige Gedenken an ihre Großeltern durch die Stolpersteine schenkte Ruth Schreiber diese Ausstellung der Gemeinde Hirschaid. Nun muss dafür ein würdiger Ausstellungsort gefunden werden. Angedacht ist dafür die ehemalige jüdische Schule in Hirschaid, deren Restaurierung aber nur mit Hilfe von Sponsoren gelingen kann.

           

          Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt von der Lebensgeschichte der Familie Merel und der künstlerischen Umsetzung des Schicksals durch Ruth Schreiber.

          Ein Dank geht an Annette Schäfer für die interessante Führung!

           

          (Silvia Kauffer)

           

                   

           

      • Anmelden